Einfühlsame LIVEMUSIK für die großen Momente des Lebens

GEDICHTE, REIME, IMPULSE | Texte | Trauung

Die Texte, Sprüche, Zitate, Gedichte, Reime, Wunschworte,…
dieser Seite eignen sich sehr gut für einen von Laien (Nicht-Priester) vorgelesenen Impuls-Text.

Dieser könnte an folgenden liturgischen Stellen der Zeremonie Platz finden:

  • als nicht biblischer (evt. zweiter) Lesungstext 
  • im Anschluss an den Vermählungsakt 
  • nach der Kommunionsfeier (nur in Trauungsmessen!)
  • am Ende der Feier vor dem Schlusssegen 

 

…nicht allein nur für mich gedacht…

(Tino Bogner, am 7.8.1998)

 

Könnte ich einen Tag meine Gedanken Dir schenken
Ich würde es in die Wege lenken
Könnt ich Dir beleuchten, was ich jetzt verstehe
Und wie ich die wahre Liebe sehe
Die Weisheit, die mir das Leben gebracht
Ist nicht allein nur für mich gedacht
Und nährt sich die Liebe durch zärtliches Küssen
So versorgt der Verstand unser reines Gewissen

 

Könnte ich einen Tag meine Gefühle Dir schenken
Ich würde es in die Wege lenken
Ich würde Dir alles offenbaren
Und Dir keine verborgene Sehnsucht ersparen
All das was mich stets so selig macht
Ist nicht allein nur für mich gedacht
Mein Herz begreift: in Raum und Zeit
Braucht Liebe die Bedingungslosigkeit

 

Könnte ich einen Tag meine Worte Dir schenken
Ich würde es in die Wege lenken
Was Du auch sagst, ich würde es begreifen
Du bräuchtest im Reden die Themen nur streifen
Und haben mich Worte stets glücklich gemacht
Sie sind nicht allein nur für mich gedacht
Mit Wahrheit und Liebe in Worten ganz sacht
Möchte ich Dich verwöhnen bei Tag und bei Nacht

 

Könnte ich einen Tag meinen Körper Dir schenken
Ich würde es in die Wege lenken
Mit all meiner Kraft und allem Geschick
Möge er Dir dienen zu Deinem Glück
Mein Körper der täglich von Neuem erwacht
Er ist nicht allein nur für mich gedacht
Und willst Du mich in meinem Körper spüren
Alle Gesten der Liebe werden Dich zu mir führen

 

 

 

Besinnung

Eine Textsammlung von Franz Harant

 

 

Besinnung – 001

(Franziska Zohner-Kienesberger, nach Gerhard Kiefel)

 

SprecherIn:

Ich wünsche euch,
dass ihr euch annehmt,
nicht nur in den Stunden der Zärtlichkeit und Freude,
sondern auch in Zeiten des Fremdseins und Versagens.

Ich wünsche euch,
dass ihr nach Haus kommen könnt
wenn ihr beschwert seid von Misserfolg und Niederlagen
und wenn ihr euch selber nicht mehr leiden könnt.

Ich wünsche euch,
dass ihr Partner bleibt,
und euch um gegenseitiges Verstehen bemüht,
auch wenn ihr das Verhalten des anderen nicht gutheißen könnt.

Ich wünsche euch,
dass ihr eure aufrichtige Überzeugung sagt
und dabei eure Liebe spüren lasst,
die befreiend wirkt zur Änderung eures Lebens und für einen neuen Anfang.

Ich wünsche euch,
dass ihr eure Armut und Schwächen voreinander zugeben könnt
und dass ihr euch lieb behaltet trotz oder wegen eurer Schwächen.

Ich wünsche euch,
dass ihr euch gegenseitig herausfordert
zu Fairness und Barmherzigkeit allen Menschen gegenüber,
auch jenen die schwach und alt und verachtet sind in unserer Gesellschaft.

Ich wünsche euch,
dass ihr bereit seid, über eure Zweisamkeit hinaus
nach der größeren Gemeinschaft mit euren Mitmenschen
und letztlich nach der größten und tiefsten Gemeinschaft mit Gott zu suchen.

Ich wünsche euch,
dass ihr euren Glauben und eure Ideale nicht verleugnet,
auch wenn die anderen zweifeln und kritisieren,
und dass ihr nicht zu stolz seid,
für euer ganzes Leben und für die Gemeinschaft mit Gott zu danken.

 

Besinnung – 002.1

(AutorIn und Quelle unbekannt)

 

SprecherIn:

Ich wünsche dir einen Menschen,
dem du vertrauen kannst,
und der dir sagt,
was er fühlt und denkt,
der dir Sicherheit gibt und Vertrauen,
einen Menschen,
bei dem du dich geborgen fühlen kannst,
was immer geschieht.

Ich wünsche dir einen Menschen,
vor dem du dich nicht verstecken musst
und der vor dir nicht Verstecken spielt,
wo du sein kannst, wie du bist,
mit Freuden und mit Fehlern,
mit Lachen und mit deinen Tränen.

Ich wünsche dir einen Menschen,
dem du die Wahrheit sagen kannst,
deine eigene Wahrheit,
und der diese deine Wahrheit liebt,
und mit dir daran glaubt,
dass eure Wahrheit euch frei machen wird.

Ich wünsche dir einen Menschen,
vor dem du dich nicht dauernd verteidigen musst,
der dich nicht in ein fixes Bild pressen will,
der dir Veränderungen zugesteht
und dich sein lässt wie du bist.

Ich wünsche dir einen Menschen,
in dessen Nähe du ganz du selber sein kannst
und der dir hilft auf deinem Weg
ein immer besserer Mensch zu werden.

Ich wünsche dir einen Menschen,
der dir vergeben und der vergessen kann,
der sich entschuldigen kann,
wenn er einen Fehler gemacht hat.

Der nach einem Streit
dir die Hand zur Versöhnung wieder reicht
und den ersten Schritt zu dir macht.

Ich wünsche dir einen Menschen,
der an Gott glaubt:
mit dir gemeinsam
an den Gott der Liebe,
bei dem du dich geborgen fühlen kannst
und getragen,
auch in schweren Tagen.

Dieser Gott soll für euch
liebende und bergende Heimat sein.

Ich wünsche dir einen Menschen,
der dich wirklich liebt:
nicht obwohl,
und nicht deshalb,
nicht trotzdem
und auch nicht weil,
sondern ohne wenn und aber,
einfach dich, wie du bist.

Ich wünsche dir einen Menschen,
der das Leben liebt
und dich,
weil du lebst
und solange du lebst.

 

Besinnung – Form 002.2

(AutorIn und Quelle unbekannt)

 

SprecherIn:

Ich wünsche euch,
dass ihr einander vertrauen könnt,
und dass ihr euch einander sagt
was ihr fühlt und denkt,
dass ihr euch Sicherheit gebt und Vertrauen schenkt,
dass ihr euch in der Nähe des anderen geborgen fühlt,
was immer geschieht.

Ich wünsche euch,
dass ihr euch voreinander nie verstecken müsst,
und dass ihr nie voreinander verstecken spielt.

Mögt ihr voreinander so sein können, wie ihr seid,
mit euren Freuden und Fehlern,
mit eurem Lachen und mit euren Tränen.

Ich wünsche euch,
dass ihr euch nicht dauernd voreinander verteidigen müsst,
dass ihr euch gegenseitig nicht in ein fixes Bild pressen wollt,
dass ihr euch Veränderungen zugesteht,
und dass ihr einander sein lasst wie ihr seid.

Ich wünsche euch,
dass ihr einander vergeben und vergessen könnt,
dass ihr euch entschuldigen könnt,
wenn ihr einen Fehler gemacht habt,
dass ihr euch nach einem Streit
die Hand zur Versöhnung wieder reichen könnt.

Ich wünsche euch Liebe.

Liebe nicht obwohl und nicht deshalb,
nicht trotzdem und auch nicht weil,
sondern ohne Wenn und Aber.

 

Besinnung – 003

(Erich Fried, Als ich mich nach dir verzehrte. Gedichte von der Liebe)

 

SprecherIn:

Was es ist

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft

Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung

Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst

Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht

Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz

Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht

Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung

Es ist was es ist
sagt die Liebe

 

Besinnung – 004

(Erich Fried, Als ich mich nach dir verzehrte. Gedichte von der Liebe)

 

SprecherIn:

Kein Unterschlupf

Nicht sich verstecken
vor den Dingen
der Zeit
in die Liebe

Aber auch nicht
vor der Liebe
in die Dinge
der Zeit

 

Besinnung – 005

(AutorIn und Quelle unbekannt)

 

Braut und/oder Bräutigam:

Ich meine dich ganz.

Nicht,
bis es einem von uns
zu anstrengend
oder zu langweilig wird.

Ich meine dich über die Zeiten hinaus.

Ich meine dich ganz,
mit Freuden und Trauer,
mit Wünschen und Ängsten,
mit Gaben und Fehlern
und schließe nichts aus.

Ich meine dich ganz.

Unsere Ringe sprechen aus,
was wir tun.

Du für mich.

Ich für dich.

Ich meine dich ganz.

 

Besinnung – 006

(Erich Fried)

 

SprecherIn:

Dich dich sein lassen
ganz dich

Sehen
dass du nur du bist
wenn du alles bist
was du bist
das Zarte
und das Wilde
das was sich losreißen
und das was sich anschmiegen will

Wer nur die Hälfte liebt
der liebt dich nicht halb
sondern gar nicht
der will dich
zurechtschneiden
amputieren
verstümmeln

Dich dich sein lassen
ob das schwer oder leicht ist?

Es kommt nicht darauf an
mit wieviel Vorbedacht und Verstand
sondern mit wieviel Liebe
und mit wieviel offener Sehnsucht
nach allem –
nach allem
was du ist

Nach der Wärme
und nach der Kälte
nach der Güte
und nach dem Starrsinn
nach deinem Willen
und Unwillen
nach jeder deiner Gebärden
und Ungebärdigkeiten
Unstetigkeit
Stetigkeit

Dann
ist dieses dich dich sein lassen
vielleicht gar nicht so schwer

 

Besinnung – 007

(Christa Peikert-Flaspöhler)

 

SprecherIn:

Dir will ich mich neigen

Ich will nicht über dir sein
wie ein mächtiger Fels,
wie ein fallender Stein,
wie ein Kenner,
der seinen Schatz bewacht,
wie ein Reicher,
der sein Gut überdacht,
ich will nicht über dir sein.

Ich will für dich sein
wie Atemluft,
wie Wolke und Duft, wie Sonne und Erde,
wie Brot und Wein,
ich will für dich sein.

Ich will mich dir neigen
mit allen Zweigen
am Baum des Lebens
ins Wagnis des Schwebens,
willst du es mir zeigen,
will ich mit dir steigen.

Ich will dir mein Hoffen
und Glauben vererben,
meine Träume und Scherben,
mein Fehlen und Dulden,
ich will mich dir schulden
bis in mein Sterben.

 

Besinnung – 008

(Josef Dirnbeck)

 

SprecherIn:

Ich möchte nicht,
dass du mir gehörst,
sondern dass du zu mir gehörst.

Wenn ich dich besitze,
hast du nichts von mir.

Ich möchte nicht,
dass du ein Teil von mir bist,
sondern dass du dich mit mir teilst.

Wenn du von mir besetzt bist,
bist du nicht frei für mich.

 

Besinnung – 009

(Herbert Grönemeyer, Trauungslied ‘Komet’)

 

SprecherIn:

die zeit steht still, wenn du´s willst, vertreibst dumpfe gedanken
heile welt, unverfälscht, bringt die erde ins wanken
hab auf dich sehnsüchtig gewartet
haut aus samt, übermannt, könnte dich andauernd streicheln
augenglanz, unverwandt, härteste herzen erweichen
so was wie dich nenn ich glück
verwegen in mein leben gestartet, mit bedingungslosem urvertraun
dich ganz unverschämt in meine hand gegeben
hier bin ich, jetzt kommst du, du hast mich so gewollt, jetzt sieh zu, was du mit mir tust

ich mache dir das leben zum himmel
halte dir die schatten vom leib
werd die sterne polieren, dreh die welt nur um dich
werd dich nie aus meinen augen verlier´n

wenn trauerwolken dich bedrohn, schieb ich sie beiseite
geh jeden schweren schritt mit dir, werd dich immer begleiten
wisch staub auf deiner seele
will dich nur, sorglos pur, wünsch dir hochgefühle
streng mich an, tu, was ich kann, darfst dein lachen nie verlieren
himmelhoch jauchzend, niemals betrübt
verwegen in mein leben gestartet, mit bedingungslosem urvertraun
dich ganz unverschämt in meine hand gegeben
hier bin ich, jetzt kommst du, du hast mich so gewollt, jetzt sieh zu, was du mit mir tust

ich mache dir das leben zum himmel
halte dir die schatten vom leib
werd die sterne polieren, dreh die welt nur um dich
werd dich nie aus meinen augen verlier´n

werde dich so gut ich kann ein leben lang behüten
würde dir, wüsst ich wo, dafür einen schutzengel mieten
lasse dir soviele kometen fallen, wie du willst
damit sich jeder wunsch von dir erfüllt

ich mache dir das leben zum himmel
halte dir die schatten vom leib
werd die sterne polieren, dreh die welt nur um dich
werd dich nie aus meinen augen verlier´n

 

Besinnung – 010

(AutorIn und Quelle unbekannt)

 

SprecherIn:

gemeinsam auf dem weg

zwei wege haben sich getroffen
nicht plötzlich sondern allmählich
werden immer mehr zu einem weg

zwei menschen kommen zusammen
freudiges erkennen wir gehen gemeinsam

zwei menschen nähern sich
lernen sich kennen

zwei menschen versuchen den weg
teilen jedem mit wir gehen gemeinsam
feiern ein fest

zwei menschen
ein weg breit genug sodass jeder sein eigenes leben meistert
weg genug sich nicht zu verlieren

zwei menschen reichen einander die hände zum gemeinsam weg
hände geben halt fesseln nicht
immer wechsel und abtasten von nähe und distanz

zwei menschen ein weg
spannung zwischen zwei und eins

gemeinsam auf dem weg

weg kein stand
man geht immer weiter
sie gehen immer weiter
sie sind immer weiter

frage wohin wird man kommen
was wird kommen

gemeinsamer weg
vertrauen auf die die weg begleiten
vertrauen auf den der weg begleitet der weg ist

gemeinsam auf dem weg
freude anstrengung hoffnung aufgabe hilfe spannung zuversicht

zwei gemeinsam auf dem weg

 

Besinnung – 011

(AutorIn und Quelle unbekannt,)

 

Braut/Bräutigam:

Unsere Entscheidung

Wir glauben an Wege
aus zerstörerischen Rollen
in die Freiheit der entschiedenen Zuwendung.

Wir glauben an die Erneuerung der Gefühle
nach ihrem Tod
in der Enttäuschung.

Wir glauben an die Freiwilligkeit der Liebe
und dass Erwartungen und Druck
die Liebe zerstören.

Wir glauben an den tiefen Wunsch in uns,
zueinander finden zu wollen
trotz aller Hindernisse.

Wir glauben an den Glauben aneinander
als der Basis zum Wachstum
in der Beziehung.

Wir glauben an die Überwindung
der Abhängigkeit voneinander,
um bewusster leben zu können.

Wir glauben, dass wir gleichwertig
und gleichwürdig sind
und dass wir nicht das Recht haben,
einander auszunutzen.

Wir glauben an die gegenseitige Vergebung,
aber auch daran,
dass Liebe viel mehr als Vergebung ist.

Wir glauben an den Schmerz als Bestandteil der Liebe,
aber auch an die Möglichkeit
des Glücks und des Glücklichseins
in der Liebe.

Wir leben aus der Hoffnung,
unterwegs in das reife Lieben.

 

Besinnung – 012

(Hermann-Josef Coenen)

 

Braut und/oder Bräutigam:

„Ich nehme dich an.“

Dich.

Nicht ein ideales Traumbild
von einem Supermann, einer Superfrau.

Es ist auch nicht der kindliche Wunsch
nach der weiter verwöhnenden Mutter,
nach dem starken, beschützenden Vater.

Ich meine wirklich dich:
diesen leibhaftigen Menschen neben mir.

Dich mit Haut und Haaren,
mit dem Grübchen am Kinn
und den zusammengewachsenen Brauen,
mit deinem Charme und deinen Eigenheiten.

Dich nehme ich an.
So wie du bist.
Nicht so, wie ich dich gern hätte.

Ich betrachte dich nicht als mein Erziehungsobjekt.
Ich liebe dich nicht mit Bedingungen: „Wenn du …“
Ich nehme dich an.

Ich nehme dich an
mit deiner Kinderstube
und mit deinen Manieren.

Mit dem, was du gelernt hast,
und dem, was du nicht gelernt hast.

Mit den Verletzungen deiner Kindheit
und den Narben deiner Jugendjahre.

Mit deinen Stärken und deinen Schwächen.
Mit deiner Sonnenseite und mit deinem Schatten.

Ja, auch das nehme ich an,
was du selbst nur schwer annehmen kannst an dir.

Alles, was zu dir gehört:
wie du dich entwickelt hast,
wie du jetzt bist,
wie du sein wirst in zehn Jahren.

Ich nehme dich an.

Dich.

Diesen erwachsenen,
verwachsenen,
nie ausgewachsenen,
immer weiter wachsenden,
stacheligen,
zärtlichen,
spröden,
herzlichen,
unausstehlichen,
liebenswerten,
kaputten,
lebendigen,
menschlichen Menschen.

Dich nehme ich an.

 

Besinnung – 013

(Konstantin Wecker)

 

SprecherIn:

Was ich an dir mag

Was ich an dir mag, ist unbeschreibbar,
ist ein ungeschriebenes Gedicht,
besser ich beschränke mich aufs Staunen,
mag dich weiter und erklär dich nicht.

Was ich an dir mag, ist das Geheime,
jedes Wort zuviel ist schon Gefahr,
denn so schnell verfällt ins Allgemeine,
was zuvor so ganz besonders war.

Ist es deine Stimme, sind es deine Hände,
ach – dein ganzes Wesen fesselt mich,
um dich zu beschreiben, bräucht es Bände,
besser sag ich schlicht: Ich liebe dich.

Was ich an dir mag, ist ohne Frage
auch ein Teil von dem, was in mir ist,
was ich mir erhoffe, auch was ich beklage,
alles, was man an sich selbst vermisst.

Manchmal ist´s dein Gang
und manches Mal dein Lachen,
manchmal deine Frechheit, deine Wut.

Eins ist nicht genug – was soll ich machen,
was ich an dir mag: Du tust mir gut.

 

Besinnung – 014

(Günther Lainer)

 

SprecherIn:

jetzt in den arm nehmen
und nicht denken
für wie lange
jetzt.

 

Besinnung – 015

(AutorIn und Quelle unbekannt)

 

SprecherIn (Braut/Bräutigam):

Wenn wir vollkommen wären,
hätten wir einander nicht nötig.

Weil ich schwach bin,
brauche ich deine Anerkennung.

Weil ich Fehler habe,
brauche ich dein Verständnis.

Weil ich unsicher bin,
will ich von dir akzeptiert werden.

Wenn wir vollkommen wären,
hätten wir einander nicht nötig.

Vollkommenes bedarf keiner Ergänzung.
Fertiges bedarf keiner Entwicklung.
Vollendetes bedarf keiner Veränderung.

Unsere Fehler sind treibende Kräfte für unsere Ehe.
Unsere Spannungen machen unsere Liebe dynamisch.
Unsere Konflikte zeigen, ob unsere Beziehung tragfähig ist.

Weil wir wandelbar sind,
können wir einander verwandeln.

Weil wir unvollkommen sind,
können wir einander lieben.

Wenn wir vollkommen wären,
hätten wir einander nicht nötig.

 

Besinnung – 016

(AutorIn und Quelle unbekannt)

 

SprecherIn:

Herr, mein Weg entsteht,
indem ich auf andere Menschen zugehe,

indem ich dich in anderen aufspüre,
indem ich mich an Menschen binde.

Mein Weg entsteht,
indem ich mir die Freiheit nehme,
stehen zu bleiben um nachdenken zu können,
vielleicht ein Stück umzukehren,
neu zu beginnen.

Auf meinem Weg gehe ich auf dich zu.
Herr, mein Weg entsteht im gehen.
Mein Weg ist angefüllt und leer.
Mein Weg ist steil und eben.
Mein Weg ist holprig und gepflastert.
Mein Weg ist voll Sonnenschein und Regenwetter.
Auf meinem Weg finde ich kleine Blumen am Wegesrand,
aber auch dürres Gras.
Und auf meinem Weg gibt es neben mir jemand,
der vieles davon mit mir erlebt.

Auf meinem Weg gehe ich auf dich zu.
Herr, unser Weg entsteht im gehen.
Wir vertrauen darauf,
dass wir die Steine auf unserem Weg nicht als Stolpersteine sehen.
Wir trauen uns zu,
dass wir uns immer wieder gemeinsam auf den Weg machen.
Wir vertrauen darauf,
dass du mit uns gehst.

 

Besinnung – 017

(vgl. Elmar Gruber, Unsere Trauung. Ehe-Album)

 

SprecherIn:

Ewig lebt die Liebe

Alles Vergängliche
ist Zeichen für das Unvergängliche.

In vergänglichen Zeichen
und Erlebnissen
wird die wahre, ewige Liebe,
– Gott –,
erfahrbar.

Dem, der die Liebe sucht,
gereicht alles zum besten.

Wer sein Herz festmacht
an der Liebe selbst,
und nicht
an ihren vergänglichen Zeichen,
wird immer
glücklich sein.

Durch die Liebe
kommt der Himmel
auf die Erde
und ein Stückchen Erde
in den Himmel.

 

Besinnung – 018

(Erich Fromm, in: Marion Stroud, Wir zwei. Augenblicke der Freude)

 

SprecherIn:

Die reife Liebe ist Eins-Sein
unter der Bedingung,
die eigene Integrität und Unabhängigkeit zu bewahren
und damit auch die eigene Individualität.

Die Liebe des Menschen ist eine aktive Kraft,
die die Mauern durchbricht,
durch die der Mensch von seinen Mitmenschen getrennt ist,
und die ihn mit den anderen vereint.

Die Liebe lässt ihn das Gefühl von Isolation und Getrenntheit überwinden,
erlaubt ihm aber,
sich selbst treu zu bleiben
und seine Integrität,
sein Sosein zu bewahren.

In der Liebe ereignet sich das Paradox,
dass zwei Wesen eins werden und doch zwei bleiben.

 

Besinnung – 019

(Marion Stroud, Wir zwei. Augenblicke der Freude)

 

SprecherIn:

Lieber Gott, ich bin glücklich.
Es gibt einen Menschen, der mich liebt.
Er kommt mir entgegen.
Er sieht mich an.
Er nimmt mich in die Arme.
Er hört mir zu.
Er antwortet mir.
Er spricht zu mir.

Lieber Gott, ich bin glücklich.
Es gibt einen Menschen, den ich liebe.
Langsam ersteht sein Bild vor mir,
mit Licht und Schatten.
Ich habe viele Namen für ihn.
Ich vertraue ihm,
ich fühle mich bei ihm geborgen,
ich überlasse mich ihm.

Lieber Gott, ich bin glücklich.
Es gibt einen Menschen, den ich liebe.
Ich möchte ihm Gutes tun.
Ich möchte ihm nie wehtun.
Ich möchte, um seiner selbst willen,
dass er in seiner Liebe frei
und selbstbewusst
und wahrhaftig ist.

Lieber Gott, ich danke,
dass wir miteinander glücklich sind.
Ich bitte dich, lass uns in unserer Liebe nicht allein.
Bewahre uns.
Amen.

 

Besinnung – 020

(Erich Fried)

 

SprecherIn:

Zuerst habe ich mich verliebt
in den Glanz deiner Augen
in dein Lachen
in deine Lebensfreude

Jetzt liebe ich auch dein Weinen
und deine Lebensangst
und die Hilflosigkeit
in deinen Augen

Aber gegen die Angst
will ich dir helfen
denn meine Lebensfreude
ist noch immer der Glanz deiner Augen

 

Besinnung – 021

(AutorIn unbekannt; Quelle: Hrsg. Katholische Jungschar Innsbruck, Werkmappe Jugendgottesdienste)

 

SprecherIn (Braut/Bräutigam):

Wunschzettel von Liebenden

Ich möchte mit dir sein,
ohne von mir wegzugehen
und dich lassen können,
ohne dich zu verlassen.

Ich möchte mich geben,
ohne mich aufzugeben
und dich nehmen,
ohne dich zu vereinnahmen.

Ich möchte mich dir zeigen,
ohne mein Gesicht zu verlieren
und dich sehen,
ohne ein Bild von dir zu haben.

Ich möchte mit dir ein ‘Wir’ lernen,
ohne mein ‘Ich’
und dein ‘Du’ zu verlernen.

 

Besinnung – 022

(Lydia Leimer)

 

SprecherIn:

Ich habe mich aufgemacht,
dir und mir entgegenzugehen.

Ich habe mich aufgemacht
und erkannt,
dass der Weg nicht immer schwer sein muss,
um weiterzukommen.

Ich habe gemerkt,
dass auch steile Teile des Weges
nicht nur anstrengend sind.

Ich habe mich aufgemacht
und mir wurde bewusst,
erst wenn ich die Enge verlasse,
wird der Blick weiter.

Ich habe mich auf den Weg gemacht
und gespürt wie wichtig es ist,
zur richtigen Zeit zu rasten
und dass es manchmal auch notwendig ist,
ein Stück zurückzugehen
um sich neu zu orientieren.

Auf meinem Weg habe ich gespürt,
wie wunderschön es ist,
nicht immer allein zu gehen,
ich habe erkannt,
dass das Mitgehen des anderen ein Geschenk ist.

Ich habe mich aufgemacht
und es ist mir klar geworden,
wenn man zusammengewachsen ist,
kommt man nicht mehr weiter.

Nicht zusammenwachsen
sondern zusammen wachsen.

Ich bin losgegangen –
und es war schön
Kleinigkeiten groß werden zu lassen.

Nur zu sein
und wenig zu müssen.

Ich habe mich aufgemacht
und mir wurde bewusst,
dass er-warten etwas mit Geduld
und nichts mit Forderung zu tun hat.

Ich habe mich aufgemacht,
bin ein Stück weitergekommen
und hab wieder gemerkt
wie wichtig Gottes Begleitung auf unserem Weg ist.

 

Besinnung – 023

(Pierre Stutz, in: Pierre Stutz/Thomas Merz-Abt, Trauung feiern. Ehe-Werkbuch mit Gottesdienstmodellen)

 

SprecherIn:

Mitten in deinem Prozess der Menschwerdung
wünsche ich dir
jene kraftvolle Erinnerungen
die dich vertrauen lassen in das Gute im Menschen

Mitten in deiner Sehnsucht nach Geborgenheit
wünsche ich dir
jene zärtliche Umarmung
die dich aufatmen lässt

Mitten im Jasagen zu deiner Partnerin, deinem Partner
wünsche ich dir
jene hoffnungsstiftende Zuversicht
noch freier dich entfalten zu können

Mitten im Unterwegssein als Paar
wünsche ich euch
jenen weiten Raum
der auch andere teilhaben lässt an eurer Liebe

Mitten in schwierigen Momenten des Zweifelns
wünsche ich dir
jene vertrauensvolle Weitsicht
die Fragen aushalten kann
vertrauend miteinander in die Antworten
hineinwachsen zu können.

 

Besinnung – 024

(Phil Bosmans)

 

SprecherIn:

Liebe heißt, Wärme auszustrahlen,
ohne einander zu ersticken.

Liebe heißt, Feuer zu sein,
ohne einander zu verbrennen.

Liebe heißt, einander nahe zu sein,
ohne einander zu besitzen.

Liebe heißt, viel voneinander zu halten,
ohne einander festzuhalten.

Liebe ist das große Abenteuer
des menschlichen Herzens.

Spüren Menschen das Herz eines Menschen,
dann kommen sie zum Leben.

Liebe ist der einzige Weg,
auf dem Menschen menschlicher werden.

Allein die Liebe ist das Haus,
in dem wir wohnen können.

 

Besinnung – 025

(Vera Lebert-Hinze)

 

Braut und/oder Bräutigam:

Mit Gottes Hilfe

Ich liebe dich
so wie du bist,
lieb ich dich auch
so wie du wirst.

Der Mensch ist ein Werdender,
der nicht bleibt
der er ist,
bis zum Ende seiner Zeit.

Dass ich dann
noch immer sagen kann
ich liebe dich,
dazu helfe mir Gott.

 

Besinnung – 026

(Ulrich Schaffer)

 

SprecherIn:

Niemand ist so wie du.
Niemand hat deine Fingerabdrücke.
Niemand hat deine Stimme.
Niemand sagt so „ich liebe dich“ wie du.
Niemand glaubt wie du.
Niemand denkt so ans Sterben wie du.
Niemand hat deine Geschichte.
Niemand spürt die gleiche Treue, das gleiche Glück wie du.
‘Niemand ist wie du.

Niemand in deinem Land,
auf deinem Kontinent,
auf dem dritten Planenten dieses Sonnensystems,
in der Galaxie,
die wir die Milchstraße nennen.

Niemand,
weil du einmalig bist.

 

 

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